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Brücken bauen – für eine gerechte und vielfältige Gesellschaft...
Politikerin und Kulturbotschafterin Güngör Yilmaz – Lebenslauf
Güngör Yilmaz wurde 1961 im türkischen Trabzon, im Landkreis Of, geboren. Nach ihrer Kindheit in Istanbul zog sie 1973 mit ihrer Familie nach Deutschland, um bei ihrem Vater zu leben, der seit 1965 als Bauarbeiter in Deutschland tätig war. Da ihre Eltern mit dem deutschen Bildungssystem nicht vertraut waren, meldeten sie sie zunächst an einer Hauptschule an. Yilmaz begann ihre Schulbildung als einzige ausländische Schülerin in ihrer Klasse. Zudem war sie die erste ausländische Schülerin für ihre Lehrer, die bis dahin pädagogisch auf solche Schüler nicht vorbereitet waren. Trotz dieser Herausforderungen meisterte Yilmaz ihre Schwierigkeiten mit Ehrgeiz und Talent, wechselte von der Hauptschule auf eine Realschule in Lüneburg und schloss anschließend erfolgreich das Gymnasium in Lüneburg ab.
Yilmaz setzte ihre Ausbildung an der Universität Hamburg mit einem Studium der Volkswirtschaft und Sozialökonomie fort und überwand während ihrer Studienzeit die Herausforderungen der Integration. Diese Erfahrungen wurden zu einer wesentlichen Motivation für ihr Engagement im Bereich soziale Gerechtigkeit und die Forderung nach gleichen Rechten.
Vorreiterrolle im gesellschaftlichen Kampf
Der Mord an Ramazan Avci durch Neonazis im Jahr 1985 stellte einen Wendepunkt im Leben von Yilmaz dar. Nach diesem tragischen Vorfall engagierte sie sich für die Organisation und Rechte der türkischstämmigen Migranten und war Mitbegründerin der „Bündnisses Türkischer Einwanderer“, das sich für die Rechte von Migranten einsetzte. Sie war viele Jahre lang als einziges weibliches Mitglied im Vorstand der Vereinigung aktiv und setzte sich auch in Elternvereinigungen für die Rechte von Migrantenfamilien ein.
Politische Karriere
Im Jahr 2014 wurde Yilmaz als Mitglied der SPD in die Bezirksversammlung von Hamburg-Bergedorf gewählt. Bei den Wahlen zur Hamburgischen Bürgerschaft 2015 war sie auf Platz 43 der Landesliste, schaffte jedoch durch Personenstimmen den Einzug ins Parlament. Bei den Landtagwahlen 2020 konnte sie ihre Personenstimmen weiter erhöhen und wurde erneut als Abgeordnete gewählt.
Yilmaz ist seit vielen Jahren als Schriftführerin im Präsidium der Hamburgischen Bürgerschaft tätig. Sie ist Vorsitzende des Ausschusses für öffentliche Unternehmen, darüber hinaus Mitglied im Ausschuss für Gesundheit, im Ausschuss für Familie, Kinder und Jugend sowie im Ausschuss für Umwelt, Klima und Energie. Zudem arbeitete Yilmaz 35 Jahre lang im Bereich Abfallwirtschaft der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und trat 2024 in den Ruhestand.
Arbeiten im Bereich Kunst und Kultur
Neben ihrer politischen Karriere hat Yilmaz auch in der Kultur- und Kunstszene bedeutende Projekte initiiert. Sie wirkte bei der interkulturellen Öffnung des Hamburger Thalia Theaters mit, eines der renommiertesten Theater in Deutschland. Seit 2010 setzte sie mit ihren privaten Initiativen Projekte um, die den Zugang von Migranten zur Kultur- und Kunstszene erleichterten. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Kulturinstitutionen entwickelte sie Projekte, die besonders Familien zur Teilnahme an kulturellem Leben ermutigten – von Kindertheater über klassische Musik bis hin zu Oper und anderen darstellenden Künsten.
Im Jahr 2011 gründete Yilmaz in ihrem Wohnbezirk Bergedorf den „Meneksche Chor“, nachdem sie festgestellt hatte, dass es an kulturellen Angeboten für Menschen mit türkischem Hintergrund mangelte. Mit diesem Chor verfolgte sie das Ziel, Menschen türkischer und deutscher Herkunft durch Musik zu zusammen zu bringen und den interkulturellen Dialog zu fördern. Der Meneksche Chor hat sich in Hamburg einen wichtigen Platz erarbeitet.
Privates Leben
Güngör Yilmaz ist mit Hüseyin Yilmaz verheiratet, der viele Jahre lang als Leiter der Abteilung Migration des Deutchen Gewerkschaftsbundes tätig war und nun im Ruhestand ist. Güngör Yilmaz ist Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Ihre Mission, Brücken zwischen verschiedenen Kulturen zu schlagen, prägt sowohl ihre politischen als auch sozialen Aktivitäten.